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Stadt Herne vergibt erstmals drei Crange-Awards
Stadt Herne vergibt erstmals drei Crange-Awards
Jeffrey Bauer erhält den Preis „Bester auf Crange“ für seinen Gastronomiebetrieb „Zur alten Schnitzelmühle“.
„Ehren-Award“ für Patrick Arens und Albert Ritter für die Verbandsarbeit in den Pandemiejahren.
Schausteller Jeffrey Bauer aus Worms erhielt am Mittwoch (3. August) im Herner Rathaus die Trophäe „Bester auf Crange“. Seit 2009 würdigt die Stadt Herne mit diesem Preis im Vorfeld der Cranger Kirmes Schausteller*innen, die sich in besonderem Maße mit dem größten Volksfest in NRW identifizieren und mit Innovation und Leidenschaft überzeugen. Bauer war im historischen Ratssaal aber nicht der einzige Preisträger: Mit dem erstmals verliehenen „Ehren-Award der Cranger Kirmes“ würdigte die Stadt zwei Schausteller, die sich in der Pandemie in besonderer Weise um ihre Branche verdient gemacht haben: Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes und der Europäischen Schaustellerunion, sowie Patrick Arens, Vizepräsident des Bundesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute.
Für den 37-jährigen Jeffrey Bauer aus Worms, der den Preis für seinen Gastronomiebetrieb „Zur alten Schnitzelmühle“ erhielt, war es „eine große, große Ehre. Ich bin jetzt im zehnten Jahr auf Crange und fühle mich hier sehr wohl“. Verliehen wurde der Preis übrigens für das Jahr 2019, da die Stadt den Award immer rückwirkend für das vergangene Kirmesjahr vergibt – und die letzte Cranger Kirmes fand pandemiebedingt nun einmal im Jahr 2019 statt. Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne, begründete die Wahl der Jury in seiner Laudatio so: „Vor den Augen der Gäste wird bei Jeffrey Bauer das Schnitzel geklopft, paniert und in Butterschmalz knusprig und frisch gebraten. Dort wird alles noch von Hand gemacht. Dies imponiert den Gästen und auch uns. Zudem hat er in der Biertrinker-Metropole Crange einen Weingarten etabliert – ein mutiger Schritt.“
Jeffrey Bauer ist Sohn einer seit Generationen bewährten Schaustellerfamilie, die sich in besonderer Weise um Qualität kümmert. Hochwertiges Fleisch und ausgewählte Weine aus der pfälzischen Heimat prägen das Angebot, mit dem die „Alte Schnitzelmühle“ auf den Festplätzen in ganz Deutschland unterwegs ist. Tatkräftig unterstützt wird er in der „Qualitäts-Erlebnisgastronomie auf Reisen“, so die Stadt Herne, von seiner Ehefrau Laura.
Das Kulturgut der Volksfeste geriet in Gefahr
Den auch für das Schausteller-Gewerbe extrem schwierigen Pandemie-Jahren widmete sich der zweite Ehrungsteil. Hernes Oberbürgermeister in seinem Rückblick auf die Zeit ab März 2020: „Das Kulturgut der Volksfeste geriet in Gefahr. Viele Schausteller waren verzweifelt. In diesen Zeiten waren zwei Dinge von überragender Bedeutung: Die Solidarität innerhalb der Branche und die politische Interessenvertretung der Berufsgruppe. In unserer Wahrnehmung haben sich zwei Branchenvertreter, nämlich Albert Ritter und Patrick Arens, dafür in besonderer Weise verdient gemacht. Beide haben mit ihrem unermüdlichen Einsatz für die Sache der Schausteller dazu beigetragen, dass wir hier und heute überhaupt wieder zusammen sind. Zudem sind es zwei Schaustellerfunktionäre aus dem Ruhrgebiet und damit zwei langjährige Weggefährten der Cranger Kirmes.“
Zukunft bleibt ungewiss
Beide geehrten Verbandsfunktionäre sind auch in diesem Jahr auf dem Festplatz am Rhein-Herne-Kanal mit ihren Betrieben vertreten. „Endlich wieder“, freuten sich Ritter und Arens, die in der Pandemiezeit den Schulterschluss geübt haben, „und zwar auf Augenhöhe“. „Ohne diese Verbandsarbeit wären wir Schausteller jämmerlich verkümmert“, blickte Ritter gestern auf die „Zwangsabschaltung unserer Branche, der faktisch ein Berufsverbot auferlegt wurde“ zurück. Beide blickten aber auch nach vorne, in einer für sie weiterhin ungewisse Zukunft: „Es kann nicht sein, dass es Pläne gibt, Volksfeste wegen Energieknappheit abzusagen“, sieht Patrick Arens erneute schwarze Wolken aufziehen, während Albert Ritter in Bezug auf das weiterhin grassierende Corona-Virus sagte: „Schausteller haben bewährte Hygienekonzepte. Volksfeste sind keine Pandemietreiber.“
Ungewöhnlich hohe Euphorie
Für Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda ist die Verleihung des Awards nicht nur eine Wertschätzung der Schausteller-Branche, sondern auch immer der beste Beweis dafür, dass „die elf tollen Tage endlich beginnen“. In diesem Jahr, nach der zweijährigen Pause, verspüre er in der Stadt sogar eine „ungewöhnlich hohe Euphorie. Wir alle sind reif für Crange und reif für ganz viel Freude.“ Die Cranger Kirmes 2022 öffnet am 4. August um 16 Uhr. Bis zum Sontag, 14. August, werden auf dem Festgelände am Rhein-Herne-Kanal ca. vier Millionen Besucher erwartet.
Es geht los
Vom Westernreiten bis zur Partymusik
Am Donnerstag, 4. August, beginnt die Cranger Kirmes 2022
Jetzt geht es los – endlich, nach zweijähriger Pause! Am Donnerstag, 4. August, beginnt die Cranger Kirmes 2022, ab 16 Uhr drehen sich die Karussells auf dem über elf Hektar großen Festgelände am Rhein-Herne-Kanal und die Bratwürstchen auf dem Grillrost. Der erste von elf Kirmestagen auf dem größten Volksfest in NRW dauert bis 24 Uhr, das Wetterorakel erwartet ca. 30 Grad und einige kleine Wölkchen am Himmel – fast perfektes Kirmeswetter also.
Vor dem Rummel wird an die Ursprünge der Cranger Kirmes erinnert. In der Tradition des historischen „Pferdemarkts“ lockt der Reiterhof „Gut Steinhausen“ am Resser Wäldchen mit einem Nachmittag ganz im Zeichen der Pferde. Beginn ist dort am Donnerstag um 12 Uhr, um 14 Uhr eröffnet Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda das Showprogramm. Dazu gehören unter anderem Vorführungen der Voltigier-Gruppe St. Hubertus Herne, eine Kutschen-Stafette, Westernreiten und ein Rekord-Hochspringen. Der Eintritt auf den Reiterhof an der Wiedehopfstraße 200, unweit des Kirmesgeländes, ist frei.
Auf dem Festplatz sind alle Fahr-, Show- und Laufgeschäfte pünktlich ab 16 Uhr geöffnet, ebenso die Gastronomiebetriebe. In diesen wird am Abend bereits kräftig gefeiert. So lädt der Karaoke-Biergarten zu „Here we go Crange – We love the 90s“ mit bekannten DJs ein, im „Steinmeister’s Bierpavillon“ steigt eine „90er-Jahre-Party“ mit den „Britney Boys“ und in der Cranger Festhalle findet der traditionelle „Bürgerabend auf Crange“ statt – mit der „Bayernmafia“ und DJ Rottmann.

Alle fühlen sich „reif für Crange“
Alle fühlen sich „reif für Crange“
Die Cranger Kirmes, das größte Volksfest in NRW, beginnt am 4. August.
Bis zum letzten Kirmestag am 14. August werden bis zu vier Mio. Besucher erwartet.
Schausteller-Chef Alber Ritter: „Ein Volksfest mit volkstümlichen Preisen“.
Das Kirmesherz schlägt wieder. Und alle, wirklich alle freuen sich. 72 Stunden vor dem Start der Cranger Kirmes, dem größten Volksfest in NRW, waren sich Veranstalter und Schausteller einig: „Endlich! Wir sind alle, getreu dem diesjährigen Kirmesslogan, reif für Crange!“ Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda sprach am Montagmittag von den „elf schönsten Tagen des Jahres für die Stadt, für die Region“ und versicherte: „Wir werden mit Hilfe der Schausteller und Anwohner tolle Gastgeber sein.“ Ab Donnerstag, 4. August, um 16 Uhr drehen sich die Karussells auf dem elf Hektar großen Festplatz am Rhein-Herne-Kanal. Bis zum letzten Kirmestag am Sonntag, 14. August, werden dort bis zu vier Millionen Besucher erwartet.
Eröffnung mit Bärbel Bas und Mona Neubaur
Eine der Höhepunkte der elf tollen Tage ist die hochoffizielle Eröffnung am Freitag, 5. August, um 14 Uhr in der Cranger Festhalle. Bevor Stargast Howard Carpendale die Bühne betritt, wird Dudda gemeinsam mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas das obligatorische erste Bierfass anstechen und dann die magischen Worte sprechen: „Piel op no Crange“. Weitere politische Schwergewichte im Festzelt sind die stellvertretende NRW-Ministerpräsidentin Mona Neubaur sowie Ex-Vizekanzler Franz Müntefering. Moderiert wird die Eröffnungsveranstaltung von Helmut Sanftenschneider.
Kleine Lücken im Umfeld des Festplatzes
Die zweijährige Pandemiepause blieb nicht ohne Folgen für das Schaustellergewerbe. Werner Friedhoff, Leiter des Herner Fachbereichs Öffentliche Ordnung, zuständig für alle Kirmesfragen: „Es wäre gelogen, wenn wir behaupten würden, dass in diesem Jahr alles störungsfrei verlaufen ist. Das liegt weniger an uns als Veranstalter. Vielmehr steckt die Branche der Schausteller nach der Pandemie in einem gewissen Umbruch. Zahlreiche Unternehmer, aber vor allem deren Mitarbeiter, haben sich in unsicheren Zeiten wohl nach neuen Beschäftigungsfeldern umgesehen.“ Zwar sei die Situation bei den großen Fahrgeschäften und Ausschankbetrieben stabil, aber für Crange 2022 habe es vor allem bei den kleineren Randgeschäften wie Straßenhändlern im Kleinstgewerbe eine hohe Zahl an Absagen gegeben. Friedhoff: „Und zum ersten Mal stehen uns für diese kurzfristigen Ausfälle nicht genügend Ersatzbewerber zur Verfügung. Auf dem Festplatz haben wir das aufgefangen, dort wird der Besucher keinen Unterschied merken. Im Umfeld, also auf der Hauptstraße und der Dorstener Straße, wird es dagegen möglicherweise die eine oder andere kleine Lücke geben.“
Dennoch sind er und sein Team sehr zuversichtlich, denn „wir stellen trotz aller Widrigkeiten eine tolle Kirmes auf die Beine. Und wir glauben daran, dass die Menschen im Ruhrgebiet trotz aller Sorgen in diesen unsicheren Zeiten, trotz der Belastungen durch Energiekosten und durch sonstige Preisentwicklungen, die sicher auch hier zu spüren sein werden, auf Crange gewartet haben“. Und beim Blick auf die Wetterdaten für die kommenden zwei Wochen erwartet Werner Friedhoff sogar eine „sehr, sehr gute Kirmes: Denn es soll nicht zu heiß werden.“
Aufbauarbeiten sind im Zeitplan
Platzmeister Tibo Zywietz, zuständig für den Aufbau der Cranger Kirmes, sieht die Aufbauarbeiten voll im Plan. Zwei Absagen von großen Schaustellerbetrieben wurden durch zwei Nachrücker besetzt, auch die Neuheiten sind auf dem Festplatz angekommen. Dazu gehören „Heidi the Coaster“, eine kurvenreiche Achterbahn im Bavaria-Look, die Virtual-Reality-Bahn „Dr. Archibald – Master of Time“, in der die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschwindet, sowie das „Dschungel-Camp“, in dem auf einem 232 m langen Parcours abenteuerliche Dschungelprüfungen warten.
Ebenfalls neu auf Crange sind fünf „M-Boxen“. Sie sind multifunktional nutzbar und dienen unter anderem der Lenkung des Besucherstromes über die breiter gewordenen Laufwege. Auch für die Übermittlung von Signalen in einem Notfall oder von Informationen über Aktionen auf dem Platz ist die M-Box nutzbar.
Der Rummel in den sozialen Medien
Dass auch für ein Volksfest die sozialen Medien immer wichtiger werden, zeigt in diesem Jahr die Cranger Kirmes. Holger Wennrich, Geschäftsführer der Stadtmarketing Herne GmbH, die unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit des Rummels zuständig ist: „Die Reichweiten der Homepage sowie der Kirmesseiten auf Facebook oder Instagram liegen in den beiden Monaten rund um die Kirmes konstant hoch bei 1 bis 1,4 Millionen.“ Stark nachgefragt seien auch, so Wennrich, die exklusiven „Crange Erlebnisse“. Eine Renner sind hier Führungen für Kinder sowie kulinarische Angebote. Auch die erstmals für Gruppen buchbare „Crange-Olympiade“, bei der es Medaillen zu gewinnen gibt, wird von den Kirmesfreunden nachgefragt. Nur auf Crange gelten übrigens die Crangetaler in Schlemmer- und Fahrpässen, mit denen der Kirmesbesuch etwas preiswerter wird. „Die 15.000 Schlemmerpässe waren in Windeseile ausverkauft, von den Fahrpässen gibt es noch einige“, so Wennrich.
Schausteller: „Keine Mondpreise“
Die Preise auf dem größten Volksfest in NRW sind, so Albert Ritter, wie es der Name verspricht: „Crange ist ein Volksfest mit volkstümlichen Preisen“, sagt der Vorsitzende des Deutschen Schausteller-Bundes (DSB). Und weiter: „Obwohl zum Beispiel zurzeit Speiseöl wie Gold gehandelt wird und der Preis für Propangas um bis zu 30 Prozent gestiegen ist, wissen wir, wo wir sind, nämlich im Ruhrgebiet. Und hier gibt es keine Mondpreise.“
Die Pandemiezeit sei für ihn eine „Zwangsabschaltung“ gewesen, in der er, Schausteller in der 6. Generation, „tief ins Grübeln“ gekommen sei. Erst seit Herbst 2021 hätten die Schausteller und Marktkaufleute wieder arbeiten dürfen, „auf Herbst-Kirmessen oder Weihnachtsmärkten“. Dort hätten sie auch den Umgang mit dem Corona-Virus gelernt. Albert Ritter: „Wir wissen, was Sicherheit im Umgang mit der Pandemie heißt. Davon können sich auch die Besucher der Cranger Kirmes überzeugen.“
Von einem ganz besonderen Kirmesbesucher erzählte am Montag, 72 Stunden vor dem Start, übrigens Timo Lichte, neuer Chef der Herner Schausteller-Vereinigung: „Ein Gast meines ständigen Fischstandes an der Dorstener Straße hat mir gesagt, dass es ihm lieber gewesen wäre, wenn Weihnachten ausgefallen wäre und nicht unsere Kirmes …“
Keine drei Tage mehr, bis sich Karussells wie hier der Break Dance auf dem Platz der Cranger Kirmes wieder drehen. Gruppenfoto anlässlich der heutigen Pressekonferenz vor dem Start der Cranger Kirmes (von li.): Timo Lichte, Präsident Schausteller-Vereinigung Herne, Tibo Zywietz, Platzmeister der Cranger Kirmes, Dr. Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne, Schausteller Thomas Grass, Break Dance No. 2, Howard Carpendale, musikalischer Stargast der feierlichen Eröffnung der Cranger Kirmes (Pappaufsteller) und Albert Ritter, Präsident Deutscher Schaustellerbund e.V. Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne
Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und das Kirmesmaskottchen Fritz freuen sich auf den Beginn der Cranger Kirmes. Foto: Thomas Schmidt, Stadt Herne
Die Luftbildaufnahme des Kirmesplatzes zeigt den Fortschritt des Aufbaus am Montagmorgen. Drohnen-Foto: Stadtmarketing Herne, Markus Reddig