Autor: Alexander Christian

Unfall durch herabfliegendes Teil eines Fahrgeschäfts

Unfall durch herabfliegendes Teil eines Fahrgeschäfts
Eine leicht verletzte Person

Am letzten Kirmestag (Sonntag, 10.8.) wurde um 18.50 Uhr ein Mann durch die rückseitige Abdeckung einer Gondel, die sich vom Fahrgeschäft „Predator“ gelöst hatte, getroffen und an der Schläfe leicht verletzt. Eine beistehende Frau begann daraufhin zu hyperventilieren. Beide Personen wurden durch Mitarbeitende des DRK sehr schnell vor Ort behandelt. Die hyperventilierende Person hat sich kurze Zeit später beruhigt und selbst entlassen, die andere Person wurde zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus transportiert.

 

Gegen 19.45 Uhr waren die Erste-Hilfe-Maßnahmen abgeschlossen und das DRK verließ den Unfallort. Das Fahrgeschäft selbst wurde zur Beweissicherung durch die Polizei abgesperrt, die zur Aufklärung auch eine Drohne im Einsatz hatte. Abschließend wurde das Fahrgeschäft durch den Veranstalter der Cranger Kirmes, den Fachbereich Öffentliche Ordnung, durch Zäune abgesperrt. Gegen 20.20 Uhr waren alle Maßnahmen abgeschlossen.

 

Der Betrieb des Überkopf-Fahrgeschäfts „Predator“ an der Nordwestseite des Platzes gegenüber dem „Alpen Coaster“ und „BayernTower“ wurde bis zum Ende der Kirmes eingestellt. Das Fahrgeschäft darf morgen wie geplant abbauen.

 

Der Kirmesbetrieb der Cranger Kirmes läuft normal weiter, auch das geplante Feuerwerk findet um 22.30 Uhr statt. 

Archiv-Bild des Überkopf-Fahrgeschäfts „Predator“. (Foto: Stadtmarketing Herne, Isabel Diekmann)

Das war Crange 2025

Das größte Volksfest in NRW endet am heutigen Sonntag um Mitternacht

Cranger Kirmes knackt die Vier-Millionen-Marke

Entspannt. Ruhig. Familiär! Mit diesen Attributen kennzeichneten am Sonntagmittag Organisatoren, Hilfs- und Rettungskräfte sowie Schausteller die Cranger Kirmes 2025. Knapp zwölf Stunden vor dem Ende des größten Volksfestes in NRW zog Kirmesdezernent Dr. Frank Burbulla dieses Fazit: „Wir haben es wieder einmal gut hinbekommen. Kommen heute noch einmal über 400.000 Besucher, und beim Blick aufs Wetter bin ich da sehr optimistisch, dann haben wir an den elf Kirmestagen die Vier-Millionen-Marke geknackt. Und das ist eine Top-Zahl!“

 

Dass das Volksfest am Rhein-Herne-Kanal ein Zuschauermagnet ist und bleibt, zeigte vor allem das letzte Wochenende. Alleine am Freitag und Samstag strömten über eine Million Gäste auf den Platz. Insgesamt wurden, nach einem eher durchwachsenen Kirmesauftakt, bis Sonntagmittag 3,6 Millionen Besucher gezählt. Frank Burbullas besonderer Dank ging an die Anwohnenden, die „sehr viel Verständnis aufbringen und ihre Kirmes einfach mitfeiern“. Rückblickend auf den Vorfall am Donnerstag, als sich ein Vogel in einer Schaltanlage verirrt hatte, was zu einem Kurzschluss mit Stromausfall hätte führen können, unterstrich der Kirmesdezernent, „dass die Sicherheit unserer Besucher allerhöchste Priorität hat. Nach dieser Vorgabe haben wir gehandelt. Die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten war tadellos, dadurch konnten wir auch die Einschränkungen für die Schausteller so klein wie möglich halten“. Dies bestätigte Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes (DSB): „Safety First gilt uneingeschränkt auch für uns. Wir hätten sogar Verständnis für Maßnahmen wie eine temporäre Schließung der ganzen Kirmes gehabt.“

 

Karaoke Biergarten und Cranger Festzelt sind die großen Gewinner

Der Störfall am 7. August mit der vorsorglichen Sperrung von 18 Betrieben in der Zeit von 16 bis ca. 20.30 Uhr war auch die einzige Besonderheit für das neu aufgestellte Organisationsteam des Veranstalters: „Obwohl viele neue Personen an entscheidenden Stellen saßen, klappten alle Abläufe“, freute sich Kirmes-Chef Eduard Belker, in Herne Leiter des Fachbereichs Öffentliche Ordnung. Bei den 51 Fahrgeschäften wollte er keine Hitliste aufstellen, dafür aber bei den Ausschankbetrieben. „Ein ganz großer Gewinner ist der Karaoke Biergarten, aber auch das neue Konzept der Cranger Festhalle mit dem großen Außenbereich sowie den vielen festen Veranstaltungen im verkleinerten Zelt kam sehr gut an.“

 

Polizei: Einsatzzahlen „mehr als überschaubar“

Polizei, Feuerwehr und DRK schrieben am Sonntagmittag ebenfalls eine positive Schlussrechnung. Insgesamt kam es bis Sonntagmittag um 12 Uhr zu 19 Festnahmen der Polizei – „das ist bei 3,6 Millionen Besuchern mehr als überschaubar“, so Andreas Derks, Polizeiführer auf der Cranger Kirmes. Einen Vorfall gab es in der Nacht von Freitag auf Samstag im Festzelt, als ein Mann mit einem Glas ins Gesicht geschlagen wurde. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er verbleiben musste. Niedrige Zahlen nannte der Erste Polizeihauptkommissar beim Verkehr rund um den Festplatz. So gab es 14 Verkehrsunfälle, „bis auf die Ausnahme am Mittwoch auf der Rathausstraße alles nur Bagatell- oder Blechschäden“. Überhaut hätte die Polizei in diesem Jahr den Verkehr „im Griff gehabt. Wir mussten nur am gestrigen Samstag einmal die Corneliusstraße sperren“.

 

Die Feuerwehr erlebte eine sehr ruhige Kirmes: „Wir fuhren an den bisherigen zehn Tagen 28 Rettungseinsätze und mussten 16-mal bei kleineren Versorgungen Hilfe leisten. Gebrannt hat es auf dem Platz nicht einmal“, bilanzierte Benjamin Grunau, Teamleiter Einsatzplanung bei der Berufsfeuerwehr Herne. Löschen mussten die Feuerwehr nur im Umfeld der Kirmes in der Nacht von Freitag auf Samstag einen brennenden Kleidercontainer. Benedikt Harting, Wachleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), sprach ebenfalls von „niedrigen Einsatzzahlen und einer sehr entspannten Kirmes. Bewährt hat sich in diesem Jahr vor allem unsere neue Kooperation mit der Feuerwehr bei der Aufteilung der Einsätze des Notarztes und der Rettungswagen“.

 

„Auf Crange“ stimmt der Branchenmix

Die erfreulichen Bilanzen des Veranstalters und der Hilfskräfte wollten auch die Schausteller nicht schmälern. Albert Ritter: „Am ersten Wochenende hat es uns in die Kasse geregnet. Aber seit dem letzten Mittwoch zeigt sich auch Petrus als Freund der Cranger Kirmes. Wichtig ist uns Schaustellern, dass hier der Branchenmix stimmt. Es gibt Angebote für Jung und Alt, und nur damit kann eine Kirmes auch die nächsten 500 Jahren überleben.“ So weit wollte der Veranstalter nicht vorausschauen, sondern erst einmal nur ins nächste Jahr: „Die Cranger Kirmes 2026 findet vom 6. bis zum 16. August statt. Die offizielle Eröffnung ist für Freitag, 7. August, geplant“, nannte Kirmes-Chef Eduard Belker den wichtigsten Termin für alle Crange-Fans.

 

Abschlussfeuerwerk

Das Abschlussfeuerwerk am heutigen Sonntag, 10. August, wird wie geplant um 22.30 Uhr abgeschossen. Es dauert ebenso wie das Eröffnungsfeuerwerk am ersten Kirmesfreitag rund eine Viertelstunde. Um Mitternacht endet dann die Cranger Kirmes 2025.

Fliegende Menschen über dem Festplatz: Das machte in diesem Jahr unter anderem der „Bayern Tower“ möglich, eine von fünf Neuheiten auf Crange. Foto: Isabel Diekmann, Stadtmarketing Herne

Das beliebteste Fotomotiv: Kettenkarussell, Riesenrad und Hangover. Foto: Isabel Diekmann, Stadtmarketing Herne

Gruß aus Crange: Die nächste Cranger Kirmes findet vom 6. bis zum 16. August 2026 statt.
Foto: Björn Koch, Stadtmarketing Herne

Der Kirmesplatz in Crange aus der Luft gesehen: Vom 31. Juli bis zum 9. August zählte der Veranstalter ca. 3,6 Mio. Besucherinnen und Besucher auf dem Volksfest. Die Prognose bis Sonntagabend um 24 Uhr liegt bei ca. 4,1 Mio. Gästen. Foto: Markus Reddig, Stadtmarketing Herne

Julia I. ist die neue Kirmeskönigin für NRW

Julia I. ist die neue Kirmeskönigin für NRW

Für zwölf Monate ist sie Repräsentantin aller Volksfeste in Nordrhein-Westfalen. Die 27-jährige Wanne-Eickelerin ist ein echtes „Kirmeskind“.

 

Während am Donnerstagabend hinter dem Cranger Tor ein Vogel in der Stromversorgung für Aufruhr sorgte, gab es ein paar Meter weiter an der Kanalseite des Kirmesplatzes einen „Regierungswechsel“. Denn wie es die Tradition verlangt, dankte am letzten Donnerstag einer Cranger Kirmes die amtierende NRW-Kirmeskönigin ab. Pauline I., die mit „bürgerlichem“ Namen Pauline Schäfer heißt, gab ihr hohes Amt an ihre Nachfolgerin Julia I. ab.

 

Begleitet wurde die Inthronisierung der neuen NRW-Kirmeskönigin im Ausschankbetrieb „Zum Ritter“ von einem musikalischen Rahmenprogramm. Die Schausteller, an der Spitze ihr Chef Albert Ritter, sind überzeugt, eine repräsentative Hoheit mit Kirmes-Gen gefunden zu haben. Einer der ersten Gratulanten der neuen Königin war am Donnerstagabend Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda.

 

Julia I. tritt in den nächsten zwölf Monaten als Repräsentantin aller Volksfeste in Nordrhein-Westfalen auf. Zu ihren Aufgaben gehören Eröffnungen von Kirmessen, die Betreuung von „besonders wichtigen“ Gästen auf den Volksfesten, Rundgänge mit Kindern aus sozialschwachen Familien oder der Auftritt bei der Verleihung des Goldenen Kirmespferdes.

Die Wanne-Eickelerin Julia Kellner ist 27 Jahre jung, hat am Gymnasium Eickel ihr Abitur gemacht und ist nach eigenen Angaben ein „Kirmeskind durch und durch“. Bereits beim Kirmesumzug am vergangenen Samstag „hielt sie Hof“ – allerding inkognito als Beifahrerin im Mercedes-Cabrio von Albert Ritter an der Spitze des Zuges.

Einer der ersten Gratulanten der neuen Königin war am Donnerstagabend Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda (rechts, mit Albert Ritter und Julia I., Foto: Stadtmarketing Herne).