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Olympia an der Seine – Kirmes in Crange

Olympia an der Seine – Kirmes in Crange

Auch beim „Treff im Zelt“ ging es um Sieger und Platzierte – Stadt hatte das Preisgeld kräftig aufgestockt – DSC-Fußballer erhalten für Sieg im Kirmes-Cup 3.000 Euro

Olympia in Paris – Kirmes in Crange! Diese beiden Großereignisse, die zurzeit parallel stattfinden, verknüpfte am Montagabend Moderator Peter Großmann bei der Veranstaltung „Treff im Zelt“ in der Cranger Festhalle. Das lag nahe, denn an der Seine geht es um Gold, Silber, Bronze – und an der Emscher ging es auch um Plätze auf dem Treppchen. Denn beim Festumzug am ersten Kirmessamstag kürte eine vierköpfige Jury in den Kategorien „Fußgruppen“ und „Mottowagen“ die kreativsten Ideen. Die Ehrung der Sieger und Platzierten, alle kletterten im Umzugs-Ornat auf die Bühne, übernahm Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, der Medaillen durch Urkunden ersetzte und zudem eine stattliche Prämie auszahlte. Der einzige Unterschied zu den Olympischen Spielen: In Paris gibt es auch Verlierer – in Wanne-Eickel nicht, denn alle Teilnehmenden des Festumzuges vereint der Spaß und die Gemeinschaft.

 

Die Stadt Herne hatte die Teilnahme am Festumzug kräftig aufgewertet, um die ehrenamtliche Arbeit und den damit verbundenen Zeitaufwand beim Wagenbau oder bei der Kostümierung einer Fußgruppe angemessen zu honorieren. Beide Sieger erhielten je 500, die Zweitplatzierten je 350 und die Drittplatzierten je 200 Euro. Zum Vergleich: Das Preisgeld lag bisher bei 200 (Platz 1), 150 (Platz 2) und 100 Euro (Platz 3). Woher denn dieses Geld in einer finanziell klammen Kommune käme, fragte Peter Großmann, bekannt aus dem ARD-Morgenmagazin, den Oberbürgermeister, der augenzwinkernd antwortete: „Ich bin danach im Rhein-Herne-Kanal getaucht.“ Hier die Sieger und Platzierten des Festumzuges: Fußgruppen: 1. Bürger-Schützen-Verein (BSV) Holthausen 1857; 2. Südlichter aus Herne-Süd, 3. Schwimm-Verein Neptun Herne. Mottowagen: 1. Melzer Seniorendienst mbH; 2. „Laubenpieper on Tour“; 3. Reitsportgemeinschaft Herne-Börnig. Ebenfalls geehrt wurden die Sieger im Cranger Kirmes-Cup des SV Sodingen. Hier standen die Fußballer des DSC Wanne-Eickel ganz oben auf dem Treppchen und erhielten dafür ein Scheck über 3.000 Euro.

 

Ehrenamtliches Engagement bestimmt auch das Rahmenprogramm

„Treff im Zelt – Vereinsabend“ ist in jedem Jahr ein Dankeschön der Stadt an die unzähligen Ehrenamtlichen in Herne und Wanne-Eickel. Diese freiwillige und zumeist soziale Arbeit bestimmte auch das Beiprogramm in der gut gefüllten Cranger Festhalle. So stellte der Herner Familiencircus Schnick-Schnack gleich mehrere seiner Artisten vor, die ihre Manege kurzerhand auf die enge Festzelt-Bühne verlegten und dort akrobatische Rock ’n’ Roll-Stuhlgymnastik, schwindelige Jonglage oder ausbalanciertes Einradfahren präsentierten. Ebenfalls mit dabei war die Mädchenband „Sunny Sunshine“ vom Verein Sunrise-Ruhr, die ihr Lied „1000 Sterne für Herne“ a-capella sangen. 1.000 Sterne stehen für 1.000 gute Taten, die der Verein bis Ende des Jahres für Bürgerinnen und Bürger aus Herne und Wanne-Eickel tun möchte.

 

Ebenfalls für einen guten Zweck trat der Herner Arzt Dr. Anton Preißig in die Pedalen – und zwar von Venedig bis nach Herne. Jeder der ca. 1.150 Kilometer von der Adria an die Emscher wurde gesponsert – nach Angaben des Mediziners, der zehn Tage unterwegs war, sind so 15.000 Euro zusammengekommen. Diese Summe soll für die ambulant-palliative Betreuung im Herner Verein „Vielfalt“ eingesetzt werden. Nach solch eine Menge Ehrenamt und freiwilligem Engagement endete der gesellige Abend mit einer Portion Musik einer ABBA-Coverband.

Hernes OB Dr. Frank Dudda mit dem SV Neptun (Bild oben) sowie dem BSV Holthausen (Bild rechts) bei der Siegerehrung. Mit dabei: Moderator Peter Großmann (Bild rechts, ganz links).

Gut gefüllt war das Cranger Festzelt am Montagabend beim „Treff im Zelt“.

Im Rahmenprogramm traten u. a. Artisten vom Familiencircus Schnick-Schnack auf (Bild re.).
Fotos: Stadt Herne, Daniel Djan

Familienkirmes Crange reduziert am Familientag die Preise

Am Mittwoch, 7. August, wird der Besuch auf dem Rummelplatz etwas preisgünstiger

Familienkirmes Crange reduziert am Familientag die Preise

„Familientag“ auf der Familienkirmes: Am Mittwoch, 7. August, bieten auf der Cranger Kirmes alle 50 Fahr- und Laufgeschäfte sowie die Imbiss- und Ausschankbetriebe ihren kleinen und großen Gästen mindestens eine Vergünstigung an. Diese Regelung gilt am gesamten Kirmestag von 13 Uhr bis um Mitternacht, der Besuch des Volksfestes am Rhein-Herne-Kanal wird dadurch etwas preisgünstiger. Noch eine gute Nachricht für die ganze Familie: Kirmes-Meteorologe Bernhard Mühr kündigt für Mittwoch einen ab der Mittagszeit regenfreien Tag mit Sonne und Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad an.

 

Jede der rund 500 Schausteller auf dem größten Volksfest in NRW hat sich, so das Stadtmarketing Her-ne, vertraglich verpflichtet, zum „Familientag“ mindestens ein Angebot preiswerter als an den anderen zehn Kirmestagen anzubieten. Ein Beispiel: Der Biergarten serviert seinen Gästen ein bestimmtes Getränk zum reduzierten Preis, die knackige Bratwurst dazu kostet den normalen Preis. Die Schausteller präsentieren ihr jeweiliges „Familientag-Schnäppchen“ auf extra angefertigten und gut erkennbaren Hinweisschildern an ihren Fahrgeschäften, Ausschankbetrieben oder Losbuden. Solch ein Hinweisschild hängt zum Beispiel am Souvenir- und Infostand am Cranger Tor: Dort wird der beliebte Plüsch-Fritz preiswerter angeboten. Wichtig: Die Crangetaler der Schlemmer- und Fahrpässe können am „Familientag“ als Zahlungsmittel nicht genutzt werden.

Die Familienkirmes Crange lockt am „Familientag“ (7. August) mit reduzierten Preisen.

Foto: Stadtmarketing Herne GmbH / Isabel Diekmann

„Crange stand Kopf“

Veranstalter zieht eine erste Bilanz nach drei Kirmestagen:

„Crange stand Kopf“

„Der Kirmesstart hat mir hervorragend gefallen. Gerade am Samstag, dem Tag des Festumzugs, kam sommerliche Urlaubsstimmung auf dem Platz und weit darüber hinaus auf“, sagte Kirmesdezernent Dr. Frank Burbulla am Sonntagmittag. Vom ersten Kirmestag am Donnerstag, 1. August, bis Sonntagabend, 4. August, rechnet die Stadt Herne als Veranstalterin mit bis zu 1,5 Millionen Besuchern auf dem ca. elf Hektar großen Kirmesplatz am Rhein-Herne-Kanal. Am Donnerstag ließen sich 125.000 Besucher nicht vom regnerischen Wetter abhalten, am Freitag und Samstag strömten zusammen ca. 900.000 Menschen nach Crange – am heutigen Sonntag war der Platz bereits zur Mittagzeit sehr gut gefüllt.

 

„Die feierliche Eröffnung mit Vanessa Mai war eine der besten, die ich bisher erlebt habe. Gänsehautfeeling schon von Beginn an zum Steigerlied und Fahneneinmarsch“, so der Kirmesdezernent. Für ihn besitzt das Thema der Gewinner bei den Fußgruppen des Festumzugs großen Symbolcharakter. In ihren Kostümen schien die Gruppe die Strecke auf Händen zu laufen: „Crange stand Kopf! Und wir sind auf dem Weg, wieder vier Millionen Besucher zu erreichen“, so Burbulla.

 

„Der Freitag hat allen gezeigt, was Mutter Crange kann. Wir Schausteller sind außerordentlich zufrieden und fühlen uns willkommen“, so Albert Ritter, Präsident Deutscher Schaustellerbund e. V., der dafür dankte, dass in Herne „alle Ampeln auf Grün geschaltet“ wurden, um die Arbeit der Schausteller zu erleichtern. „Crange ist für alle da“, stellt Patrick Arens, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e. V. heraus. Er spüre eine große Zufriedenheit unter den Schaustellern. „Die Mischung aus Familienkirmes und Party ist ein großes Alleinstellungsmerkmal von Crange“, so Arens. „Der Zusammenhalt zwischen Politik, Ordnungsamt, Polizei, DRK, Feuerwehr und Schaustellern ist vorbildlich“, bemerkte Timo Licht, Präsident der Schaustellervereinigung Herne, mit einem herzlichen Dankeschön.

 

So laufen die rund 50 Fahr-, Show und Laufgeschäfte

„Die fünf Neuheiten werden ausnahmslos sehr gut angenommen“, so Eduard Belker, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Öffentliche Ordnung. „Lange Schlangen haben wir regelmäßig beim Evolution und auch vor dem Ghost beobachtet. Das Laufgeschäft Crazy Island kam ebenfalls sichtlich gut an.“ Beim diesjährigen Platzaufbau wurden im Hinblick auf ein reibungsloses Crowdmanagement die Laufwege optimiert. Dies habe sich sehr gut bewährt – bisher seien keinerlei nennenswerte Staus aufgetreten. „Wir beobachten, dass die Besucher später auf den Platz strömen als vor fünf Jahren. Zwischen 19 und 20 Uhr kommen noch einmal sichtlich viele hinzu“, so Belker.

 

So lief es bei den Sicherheitskräften

„Aus Sicht der Polizei sind die Einsatzzahlen angesichts des großen Besucheraufkommens verschwindend gering“, berichtete Michal Bloch, Wachleiter PI Herne. „Bis jetzt verlief die Kirmes problemlos und ohne besondere Vorfälle.“ Es habe 43 Strafanzeigen gegeben, darunter 18 leichte Körperverletzungen, sieben Personen mussten in Gewahrsam genommen werden. Zweimal wurde die Bundesautobahn A42 an der Abfahrt Herne-Crange kurzzeitig gesperrt. „Am Samstag kam die Bedarfsschranke zur Sperrung der Heerstraße an der Corneliusstraße zum Einsatz“, ergänzt Eduard Belker.

 

„Die Feuerwehr hat diese Kirmes wie eine ganz normale Kirmes erlebt“, so Brandamtmann Dennis Metzner von der Berufsfeuerwehr Herne. Es gab 19 Rettungsdiensteinsätze, neun kleinere Verletzungen wurden behandelt und in einem Fall wurde technische Hilfe geleistet, als sich eine Ölspur auf dem Kirmesplatz bildete. Das etwa 15-minütige Eröffnungsfeuerwerk verlief ohne Zwischenfälle.

 

„Wir haben bisher eine relativ ruhige Kirmes erlebt. Besonders erfreulich und bemerkenswert ist die Tatsache, dass es keine verlorenen Kinder zu betreuen gab“, freut sich Benedikt Harting, Wachleiter DRK, und empfiehlt Armbänder mit einer Telefonnummer, die im Falle eines Falles die Zusammenführung erleichtert – erhältlich sind diese beim DRK und am Souvenir- und Infostand am Cranger Tor. Das DRK, das mit 48 ehrenamtlichen Einsatzkräften auf dem Platz ist, meldete insgesamt 196 Einsätze für die ersten drei Tage. Die leichte Steigerung sei auf das im Vergleich zum Vorjahr wärmere Wetter und das gesteigerte Besucheraufkommen zurückzuführen. „Dabei gab es nur 49 Transporte ins Krankenhaus“, so Harting.

Ein guter Start für die Cranger Kirmes 2024 – auch wenn das Wetter am ersten Kirmestag nicht mitgespielt hat. Bis zum Sonntagabend werden bis zu 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher auf dem Festplatz am Rhein-Herne-Kanal erwartet. Luftbild: Stadtmarketing Herne, Markus Reddig.

Immer wieder ein Hingucker auf der Cranger Kirmes: das Kettenkarussell im Vordergrund und das Jupiter Riesenrad dahinter. Foto: Stadtmarketing Herne, Isabel Diekmann.

Ab Einbruch der Dämmerung lockt die Cranger Kirmes mit bunten Lichtern, die weithin sichtbar sind. Foto: Stadtmarketing Herne, Isabel Diekmann.