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„Crange stand Kopf“

Veranstalter zieht eine erste Bilanz nach drei Kirmestagen:

„Crange stand Kopf“

„Der Kirmesstart hat mir hervorragend gefallen. Gerade am Samstag, dem Tag des Festumzugs, kam sommerliche Urlaubsstimmung auf dem Platz und weit darüber hinaus auf“, sagte Kirmesdezernent Dr. Frank Burbulla am Sonntagmittag. Vom ersten Kirmestag am Donnerstag, 1. August, bis Sonntagabend, 4. August, rechnet die Stadt Herne als Veranstalterin mit bis zu 1,5 Millionen Besuchern auf dem ca. elf Hektar großen Kirmesplatz am Rhein-Herne-Kanal. Am Donnerstag ließen sich 125.000 Besucher nicht vom regnerischen Wetter abhalten, am Freitag und Samstag strömten zusammen ca. 900.000 Menschen nach Crange – am heutigen Sonntag war der Platz bereits zur Mittagzeit sehr gut gefüllt.

 

„Die feierliche Eröffnung mit Vanessa Mai war eine der besten, die ich bisher erlebt habe. Gänsehautfeeling schon von Beginn an zum Steigerlied und Fahneneinmarsch“, so der Kirmesdezernent. Für ihn besitzt das Thema der Gewinner bei den Fußgruppen des Festumzugs großen Symbolcharakter. In ihren Kostümen schien die Gruppe die Strecke auf Händen zu laufen: „Crange stand Kopf! Und wir sind auf dem Weg, wieder vier Millionen Besucher zu erreichen“, so Burbulla.

 

„Der Freitag hat allen gezeigt, was Mutter Crange kann. Wir Schausteller sind außerordentlich zufrieden und fühlen uns willkommen“, so Albert Ritter, Präsident Deutscher Schaustellerbund e. V., der dafür dankte, dass in Herne „alle Ampeln auf Grün geschaltet“ wurden, um die Arbeit der Schausteller zu erleichtern. „Crange ist für alle da“, stellt Patrick Arens, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schausteller und Marktkaufleute e. V. heraus. Er spüre eine große Zufriedenheit unter den Schaustellern. „Die Mischung aus Familienkirmes und Party ist ein großes Alleinstellungsmerkmal von Crange“, so Arens. „Der Zusammenhalt zwischen Politik, Ordnungsamt, Polizei, DRK, Feuerwehr und Schaustellern ist vorbildlich“, bemerkte Timo Licht, Präsident der Schaustellervereinigung Herne, mit einem herzlichen Dankeschön.

 

So laufen die rund 50 Fahr-, Show und Laufgeschäfte

„Die fünf Neuheiten werden ausnahmslos sehr gut angenommen“, so Eduard Belker, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Öffentliche Ordnung. „Lange Schlangen haben wir regelmäßig beim Evolution und auch vor dem Ghost beobachtet. Das Laufgeschäft Crazy Island kam ebenfalls sichtlich gut an.“ Beim diesjährigen Platzaufbau wurden im Hinblick auf ein reibungsloses Crowdmanagement die Laufwege optimiert. Dies habe sich sehr gut bewährt – bisher seien keinerlei nennenswerte Staus aufgetreten. „Wir beobachten, dass die Besucher später auf den Platz strömen als vor fünf Jahren. Zwischen 19 und 20 Uhr kommen noch einmal sichtlich viele hinzu“, so Belker.

 

So lief es bei den Sicherheitskräften

„Aus Sicht der Polizei sind die Einsatzzahlen angesichts des großen Besucheraufkommens verschwindend gering“, berichtete Michal Bloch, Wachleiter PI Herne. „Bis jetzt verlief die Kirmes problemlos und ohne besondere Vorfälle.“ Es habe 43 Strafanzeigen gegeben, darunter 18 leichte Körperverletzungen, sieben Personen mussten in Gewahrsam genommen werden. Zweimal wurde die Bundesautobahn A42 an der Abfahrt Herne-Crange kurzzeitig gesperrt. „Am Samstag kam die Bedarfsschranke zur Sperrung der Heerstraße an der Corneliusstraße zum Einsatz“, ergänzt Eduard Belker.

 

„Die Feuerwehr hat diese Kirmes wie eine ganz normale Kirmes erlebt“, so Brandamtmann Dennis Metzner von der Berufsfeuerwehr Herne. Es gab 19 Rettungsdiensteinsätze, neun kleinere Verletzungen wurden behandelt und in einem Fall wurde technische Hilfe geleistet, als sich eine Ölspur auf dem Kirmesplatz bildete. Das etwa 15-minütige Eröffnungsfeuerwerk verlief ohne Zwischenfälle.

 

„Wir haben bisher eine relativ ruhige Kirmes erlebt. Besonders erfreulich und bemerkenswert ist die Tatsache, dass es keine verlorenen Kinder zu betreuen gab“, freut sich Benedikt Harting, Wachleiter DRK, und empfiehlt Armbänder mit einer Telefonnummer, die im Falle eines Falles die Zusammenführung erleichtert – erhältlich sind diese beim DRK und am Souvenir- und Infostand am Cranger Tor. Das DRK, das mit 48 ehrenamtlichen Einsatzkräften auf dem Platz ist, meldete insgesamt 196 Einsätze für die ersten drei Tage. Die leichte Steigerung sei auf das im Vergleich zum Vorjahr wärmere Wetter und das gesteigerte Besucheraufkommen zurückzuführen. „Dabei gab es nur 49 Transporte ins Krankenhaus“, so Harting.

Ein guter Start für die Cranger Kirmes 2024 – auch wenn das Wetter am ersten Kirmestag nicht mitgespielt hat. Bis zum Sonntagabend werden bis zu 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher auf dem Festplatz am Rhein-Herne-Kanal erwartet. Luftbild: Stadtmarketing Herne, Markus Reddig.

Immer wieder ein Hingucker auf der Cranger Kirmes: das Kettenkarussell im Vordergrund und das Jupiter Riesenrad dahinter. Foto: Stadtmarketing Herne, Isabel Diekmann.

Ab Einbruch der Dämmerung lockt die Cranger Kirmes mit bunten Lichtern, die weithin sichtbar sind. Foto: Stadtmarketing Herne, Isabel Diekmann.

Festumzug

Das war der Cranger Kirmes-Festumzug 2024:

BSV Holthausen steht Kopf und schafft die Titelverteidigung

Beim traditionellen Festumzug der Cranger Kirmes wurde das Team des BSV Holthausen zum zweiten Mal in Folge zur kreativsten Fußgruppe gekürt. Bei den Mottowagen überzeugte der Festwagen des Melzer Seniorendienstes die Jury. Rund 100.000 Schaulustige sahen einen nach Angaben des Veranstalters friedlichen Umzug ohne Zwischenfälle.

Auf den etwa vier Kilometer langen Weg von Eickel nach Crange machten sich am Samstag pünktlich um 10.30 Uhr 87 Festwagen, vier Festwagen mit Fußgruppen sowie 14 Fuß- und neun Musikgruppen (insgesamt 114 Gruppen). Ein besonderer Hingucker: Beim Baukauer Turnclub 1879 e. V. legten rund zehn Teilnehmer die Distanz auf Einrädern zurück. Der Prunkwagen der amtierenden NRW-Kirmeskönigin Pauline I., die Rosen verschenkte, führte den Zug samt Schaustellerpräsident Albert Ritter (DSB) an. Viele Gruppen griffen den diesjährigen Slogan der Cranger Kirmes auf: Größer als Du denkst! Der BSV Holthausen kam zu der überraschenden Erkenntnis: „Cranger Kirmes. Größer als Du gedacht. Auf dem Kopf stehend wirkt sie noch größer in ihrer Pracht.“ „Für uns ist Crange nicht nur größer, sondern riesiger“, stellte die Reitsportgemeinschaft Herne-Börnig fest.

 

Entlang der Strecke kam es vor der Tribüne lediglich zu zwei Lücken. „Dann ist denen wahrscheinlich der Sprit ausgegangen“, so der Kommentar des Moderators Oliver Grabowski, der eine nachfolgende Gruppe vermisste. Sonst geriet der Zug nicht ins Stocken und es gab „keine besonderen Vorkommnisse“, so Zugleiter Michael Torkowski. „Wohin man auch schaute, gut gelaunte Menschen, die singen, tanzen und die Strecke in eine bunte Partymeile verwandeln“, resümiert Torkowski. Musikalisch lebte die mitreißende EM-Choreo der niederländischen Fußballfans zum Party-Hit der Snollebollekes wieder auf. Gleich mehrfach wurden das Steigerlied und der Mond von Wanne-Eickel (Friedel Hensch und die Cyprys) angestimmt. Der Malle-Party-Hit „Der Zug hat keine Bremse“ trug vielleicht ein wenig dazu bei, dass bereits um 13.20 Uhr der letzte Festwagen den Kirmesplatz erreichte. „Dort hat sich der Festumzug reibungslos und ohne Stau aufgelöst“, so Torkowski, der auch die gute Zusammenarbeit mit der Polizei hervorhob. Für die notwendigen Absperrungen an der Strecke sorgten neben dem Team der städtischen Bauhöfe auch die Schausteller, die ihre Sattelzüge, Transporter sowie kleinen und großen Lkw in die Nebenstraßen der Hauptstraße stellten, damit für die Dauer des Umzuges kein Pkw den Weg des „Cranger Lindwurmes“ kreuzen konnte. Zum ersten Mal begleitete der WDR den Umzug für das tagesaktuelle Fernsehprogramm.

 

Jury zeichnet Strandthema und eine Fußgruppe aus, die auf Händen läuft

Beim Schaulaufen vor der Tribüne am Buschmannshof stellte Hans Peter Karpinski, Vorsitzender des Herner Stadtsportbundes, nach der Reihe „seine Sportler“ vor – die Zugdauer betrug etwa 95 Minuten. Bei Einfallsreichtum, Kreativität und Herzblutfaktor zeigten sich die Vereine und Organisationen bunt und vielfältig. Die vierköpfige Jury mit Willi Parpalioni (Schausteller), Carsten Sußmann (Vorstand Entsorgung Herne), Lars Dorobeck (Abteilungsleiter Kommunaler Ordnungsdienst-Verkehrsüberwachung) und Jochen Schübel (Pressebüro Cranger Kirmes) nahm alle genau unter die Lupe wählte die attraktivsten und originellsten Festwagen und Fußgruppen aus.

 

Nach Abwägung der Leistung und Beratung fiel die Wahl bei den Festwagen auf den MBH Melzer Seniorendienst, die ihren Wagen in eine sommerliche Strandparty verwandelten. Platz 2 belegten die „Laubenpieper on Tour“, die sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbesserten. Die Reitsportgemeinschaft Herne Börnig schaffte es in diesem Jahr mit dem dritten Platz ebenfalls wieder aufs Treppchen.

 

Bei den Fußgruppen schaffte das Team des BSV Holthausen 1857 eine kleine Sensation. In ihren Kostümen schien die Gruppe die Strecke auf Händen zu laufen. Beindruckt vergab die Jury zum zweiten Mal in Folge den ersten Platz. Erneut auf dem zweiten Platz schafften es die Südlichter, der dritte Platz ging an den SV Neptun.

 

Siegerehrung am 5. August bei „Treff im Zelt“

Für die Sieger bei den Festwagen und Fußgruppen wurde das Preisgeld kräftig aufgewertet. Beide Sieger erhalten je 500, die Zweitplatzierten je 350 und die Drittplatzierten je 200 Euro. Die Übergabe des „Kirmesgeldes“ an die drei originellsten Festwagen und Fußgruppen findet am Montag, 5. August, ab 19 Uhr im Rahmen der Veranstaltung „Treff im Zelt“ in der Cranger Festhalle statt. Peter Großmann, Sportmoderator im ARD-Morgenmagazin, führt durch das bunte Programm des Abends, der gleichzeitig ein Dankeschön an rund 1.000 Ehrenamtliche in Herne und Wanne-Eickel ist.

Sieger bei den Fußgruppen: Der farbenfrohen Gruppe des BSV Holthausen gelang es zum zweiten Mal in Folge, die Jury mit ihren originellen Kostümen voll und ganz überzeugen.

Foto: Stadtmarketing Herne, Isabel Diekmann

Sieger bei den Festwagen: Der MBH Melzer Seniorendienst schmückte seinen Wagen passend zum Thema einer sommerlichen Strandparty.
Foto: Stadtmarketing Herne, Isabel Diekmann

Rund 100.000 Schaulustige feierten eine ausgelassene Sommerparty entlang der vier Kilometer langen Strecke.

Foto: Stadtmarketing Herne, Isabel Diekmann

Für Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ist Crange „die ehrlichste Kirmes im Land“

Für Wirtschaftsministerin Mona Neubaur ist Crange „die ehrlichste Kirmes im Land“

Größtes Volksfest in NRW wurde am Freitag offiziell eröffnet. Hernes OB Dr. Frank Dudda: „Wir erwarten über vier Millionen Gäste. Das wird eine Power-Kirmes

Die Sonne lacht über Crange! Nach einem etwas verregneten Donnerstag herrschte am Freitag eitel Sonnenschein. Am Himmel und im Festzelt, wo Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda um 14.33 Uhr mit den magischen Worten „Piel op no Crange“ die 540. Cranger Kirmes in Herne hochoffiziell eröffnete. Unterstützt wurde er dabei von Mona Neubauer, stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes NRW. Beim Rummel am Rhein-Herne-Kanal ist es Tradition, dass am ersten Freitag im August die offizielle Eröffnung gefeiert wird. Die Karussells drehten sich bereits am Donnerstag (1. August) ab 13 Uhr, gut 125.000 Besucher zählte der Veranstalter trotz des Regens.

 

Über 2.000 Besucher in der Cranger Festhalle ließen sich am Freitag ganz schnell von der besonderen Crange-Atmosphäre anstecken. Frank Dudda nannte „seine“ Kirmes in Anlehnung an den „Bochum“-Kulthit von Herbert Grönemeyer „Crange, Du Königin im Revier“, sprach von „Menschlichkeit, Herzlichkeit, Zusammenhalt und einem unendlichen Feiervergnügen, das die Bürger hier im Ruhrgebiet haben“, und wagte eine Prognose: „Wir erwarten über vier Millionen Gäste. Ich bin sicher, dass es eine Power-Kirmes wird. Ich freue mich auf die zehn Kirmestage, die jetzt vor uns liegen. Machen wir das Beste daraus!“

 

Traditioneller Fassanstich mit einem Rekord

Mit Frauen-Power ging es weiter. Mona Neubauer, nach eigenen Angaben zum fünften Mal in Folge Gast der Cranger Kirmes-Eröffnung, hatte das Festzelt sofort im Griff: „Hallo Crange! Schön, dass ich hier sein darf. NRW ist das Land der Volksfeste. Fast jede Stadt hat einen eigenen Rummel – aber Crange ist für mich die ehrlichste Kirmes“, lobte die NRW-Wirtschaftsministerin. Als Dank, sicher nicht nur für die schönen Worte, erhielt die Ministerin den Cranger Ehren-Pin, den ihr Hernes Oberbürgermeister verlieh und dafür gleich mit zwei Küsschen belohnt wurde.

 

Ob es daran lag, dass Frank Dudda anschließend einen persönlichen Rekord aufstellte? Begleitet von rhythmischem Klatschen der Festzelt-Gäste gelang ihm der traditionelle Fassanstich in nur zwei Schlägen – Rekord! Hernes OB strahlte übers ganze Gesicht, er wirkte wie befreit. Kraftvoll rief er, begleitet von Konfettiregen und Böllerschüssen, den Satz „Piel op no Crange“ in die Menge – und überließ dann nach Böller-schüssen und Konfettiregen der zweiten Powerfrau die Regie.

 

Vanessa Mai „kann Festzelt“

Zu wummernden Bässen, die eher an Rammstein denn an eine Schlager-Queen erinnerten, sprang Vanessa Mai auf die Zeltbühne und bewies sofort, dass sie „Festzelt kann“. Mit einem Bierkrug in der Hand stimmte sie das obligatorische „Ein Prosit an …“, kurz darauf standen die Zeltgäste bei Party-Klassikern wie „Ohne Dich schlaf’ ich heute Nacht nicht ein“ und „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ auf den Bänken oder wag-ten den ersten Discofox. Mit ihrem Hit „Ich sterb’ für dich“ verabschiedete sie sich nach 40 Minuten Power-Musik – die Zugabe überließ sie ihrer Band.

 

Festumzug am Samstag, 3. August

Am morgigen Samstag, 3. August, folgt bereits der nächste Höhepunkt im Programm der Cranger Kirmes 2024. Ab 10.30 Uhr werden zum Festumzug mit ca. 4.000 Teilnehmenden am Straßenrand zwischen den Stadtteilen Eickel und Crange ca. 120.000 Schaulustige erwartet.

Fast wie ein Olympiasieg: Hernes OB Dr. Frank Dudda feierte nach dem gelungenen Fassanstich ausgelassen. Kirmesmaskottchen Fritz und NRW-Kirmeskönigin Pauline (Schäfer) I. applaudierten.

Für sie ist Crange die ehrlichste Kirmes im Land: NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur.

Sie heizte die Cranger Festhalle ein: Schlagerstar Vanessa Mai – selbst mit einem Bierkrug in der Hand.

Alle Fotos: Stadtmarketing Herne GmbH, Isabel Diekmann