Boxbude „Fight-Club“ legt Crange-Pause ein

 

„Ring frei für …“ wird es in diesem Jahr nicht auf der Cranger Kirmes heißen. Charly Schultz, seit über drei Jahrzehnten auf den Rummelplätzen der Republik unterwegs, hat seinen Betrieb „Fight Club“ verkauft. „Und der neue Besitzer hat uns leider mitgeteilt, dass er aus Krankheitsgründen in diesem Jahr nicht zu uns kommen kann. Im kommenden Jahr will er aber auf jeden Fall dabei sein“, so Kirmes-Platzmeister Tibo Zywietz.

 

Für die Architektur des größten Volksfestes in Nordrhein-Westfalen, das am 1. August 2024 eröffnet wird, hat dies keine Auswirkungen. „Auf den angestammten Platz der Boxbude kommt die ,Geisterstadt‘. Die Geisterbahn wird einfach ein paar Meter weiter links aufgebaut, Grenze ist der Fluchtweg in Richtung Kanal“, so Zywietz, der seit Dienstag, 10. Juli, seinen festen Arbeitsplatz auf den Rummelplatz verlegt hat, um die Aufbauarbeiten zu koordinieren.

 

Die dadurch in dieser Kanalreihe gewonnen Frontmeter belegt der Gastronomiebetrieb „Gastmahl des Meeres“, der seinen Beitrag vergrößern darf. Eine kleine Lücke von ca. acht Frontmetern wird bei der Restplatzvergabe geschlossen.

 

Lauter als das Rattern der Achterbahn

Charly Schulz, 1947 geboren in Saarbrücken, ist ein Schaustellerkind. Er boxte selbst, ein Mittelhandbruch beendete seine sportliche Laufbahn. 1985 kaufte er den „Fight Club“, der sich vor allem in den Abendstunden zu einer Attraktion für viele Kirmesbesucher entwickelte. Von außen, bei der One-Man-Show von Charly Schultz, war der Ring nur bis kurz vor den Kämpfen zu sehen, dann versperrte ein Vorhang die Sicht. Drinnen saßen die maximal 400 Zuschauer so dicht am Ring, dass sie ihre Bierbecher auf dessen Rand abstellen konnten.

Der langjährige Betreiber war ein echtes Unikum. Legendär sind seine Auftritte auf den Stufen vor der Boxbude, wo er mit seinen ins Mikrofon gebrüllten Lockrufen selbst das Rattern der benachbarten Achterbahn übertönte.

Charly Schultz hat die Boxbude Fight-Club verkauft. Der neue Besitzer verzichtet in diesem Jahr auf eine Teilname an der Cranger Kirmes. Foto: © Stadtmarketing Herne GmbH, Ingo Thran.